Hallo Dirk,
kennst du Helmut Schaaf? Das ist ein Arzt, der eine Klinik speziell für Gleichgewichtsstörungen leitet. Leider eine privat Klinik. Aber er leidet selbst an m. Meniere und hat viele gute Artikel geschrieben. U.a. auch über die Behandlung von Gentamicin. Für mich waren seine Artikel sehr hilfreich.
www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://drhschaaf.de/Gentamyzin%2520bei%2520M%2520Meniere.pdf&ved=2ahUKEwj_s4fi5dH9AhXThv0HHT7mBewQFnoECAcQAQ&usg=AOvVaw1TJc5qExzZ-fhaMdhQ8ZER
Ich weiß nicht ob der Link funktioniert. Ansonsten Google Mal nach Helmut Schaaf Die Minderung und Ausschaltung des (organischen Anteil) des Schwindels bei M. Menière mit Gentamycin - Chancen und Grenzen.
zu deine Fragen:
Also spezielle Vorraussetzungen gibt es meiner Meinung nach nicht. Also dieser Schritt wird nicht leichtfertig gemacht, sondern ist eher so die letzte Möglichkeit. Aber du hast schon sehr vieles erfolglos probiert. Von daher glaube ich nicht, dass da was dagegen spricht. Du musst natürlich einen HNO finden, der sich mit dieser Behandlung auskennt. Das machen nicht alle Ärzte. Dh. glaube ich auch, dass du bei deinem Rheumatologen vermutlich eher falsch bist, wenn du diesen Weg angehen möchtest. Da brauchst du einen HNO. Theoretisch wird das auch ambulant gemacht. Ich war allerdings für die erste Spritze stationär. Aber nur, weil es mir zu dem Zeitpunkt eh schon sehr schlecht ging.
Also die Idee dahinter ist, dass der Gleichgewichtsnerv durch das Gentamicin abgetötet wird. Ames ist aber super unterschiedlich, wie viele Spritzen es dafür braucht und wie schnell das auch anschlägt. Normalerweise kommt es bei Eintreten der Wirkung zu einem Ausfallschwindel. Das ist aber bei mir nicht so gewesen. Das könnte daran liegen, dass mein Gleichgewichtssinn auch schon kaum mehr funktioniert hat. Aber die Ärzte meinten zu mir, dass nur, wenn der nicht mehr messbar ist, es nicht zwangsläufig heißt, dass er gar nicht mehr funktioniert. Letztendlich heißt es abwarten und schauen was passiert. Bei mir ist es so, dass sie nach drei Spritzen gesagt haben, dass sie jetzt abwarten wollen, ob ich wieder einen Drehschwindelanfall bekomme. Falls ja, würden sie nochmal spritzen. Bisher hatte ich das aber nicht.
Wie viel und in welchem Intervall gespritzt wird, ist total unterschiedlich. In dem Artikel wird eine Art des Vorgehens beschrieben. Bei mir haben sie es anders gemacht. Ich hatte eine höhere Dosis. Dafür mit größeren Zeitabständen. Vor und Nachteile kann ich dir aber nicht sagen.
Der Schwindel hat sich nach der Eingewöhnung definitiv gebessert. Ich hatte seit dem keinen Drehschwindelanfall mehr.
Ansonsten ist es natürlich echt nicht schön, diese Spritzen durch das Trommelfell zu bekommen... Aber das Hauptrisiko, dass man erlaubt, war ich mit meinem wenigen Resthörvermögen absolut bereit einzugehen. Und bei mir hat sich das hören durch das Gentamicin auch nicht verschlechtert.
Mehr fällt mir gerade nicht ein

Frag aber gerne